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ANG gathers people interested in natural sciences and wants to widen the knowledge in this field, as well as to raise the general public interest for natural sciences.more

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INSEKTEN

ApisVesp
Image: NKSA

Die Neue Kanti Aarau (Vertreten durch Benno Wullschleger und Rainer Foelix) gewinnt den ANG-Insektengrant!

Mit dem Titel «Vergleichende Bienenanatomie und Erhöhung der Biodiversität einer aargauischen Kantonsschule» möchte das Projektteam die Bevölkerung auf Massnahmen für die Biodiversitätsförderung sensibilisieren.

Die dunkle Honigbiene (A. m. mellifera) gilt als die ursprünglichste Honigbiene in unseren Breitengraden. Mit der Professionalisierung der Imkerei wurde diese mehr und mehr durch die Kärntenbiene (A. m. carnica) resp. durch die Rasse Buckfast (von Bruder Adam (Karl Kehrle, 1898-1996) erzüchtet) verdrängt. Zwar werden verhaltensbiologische Unterschiede zwischen den Bienen beschrieben, eine morphologische Untersuchung fehlt aber weitgehend (ausser einem summarischen Beschrieb makroskopisch sichtbarer Merkmale).

In der Literatur findet man entsprechend der Wichtigkeit vieles zur Honigbiene. Allerdings fehlt ein vergleichend anatomischer Ansatz der verschiedenen Unterarten resp. Rassen. Diese Lücke möchten sie mit ihrem Projekt schliessen und auch weitere Hymenopteren (Hummeln, Wespen) vergleichend-morphologisch analysieren. Um Organismen direkt vor Ort zur Verfügung zu haben soll zudem das nksa-Areal ökologisch aufgewertet werden. Die Biene dient somit als eine Flagschiffart, da sie allgemein für aufgewertete Lebensräume sorgt, profitieren auch weitere Insekten davon. Diese Aufwertungen werden mit verschiedenen Schulprojekten angegangen und sollen so den Schülerinnen und Schülern biodiversitätsfördernde Massnahmen direkt aufzeigen aber auch Denkanstoss geben, eigene Projekte in die Wege zu leiten.

Durch Informationen und Bildmaterial vor Ort sollen aber auch nksa-Besuchende (Eltern, Nachbarschaft und a. m.) auf Massnahmen für die Biodiversität sensibilisiert werden.


Bild: Hautflügler (Bienen, Wespen, Ameisen) besitzen am 1. Bein eine typische Kerbe, in die sie einen ihrer
Fühler (Antenne) einklemmen, hindurchziehen, und dadurch Fremdkörper abstreifen können.
Bei der Biene ist diese Kerbe halbkreisförmig und besitzt den gleichen Durchmesser wie die Antenne (0.2 mm).
Bei der Wespe ist die Kerbe nur leicht eingebuchtet, besitzt aber als Widerlager eine lange, kammartige Borste.
Eine entsprechende Borste gibt es zwar auch bei der Biene, sie ist dort aber paddelartig und glattrandig.
Wir untersuchen derzeit, ob sich diese Unterschiede evtl. durch die unterschiedliche Lebensweise von Bienen
und Wespen erklären lassen.
Die Aufnahmen wurden mit dem Rasterelektronenmikroskop der Neuen Kantonsschule Aarau erzeugt.


ANG Fliege
Image: ANG

Insekten sind essenzielle Bestandteile der Nahrungskette für eine ganze Reihe von Arten (Vögel, Reptilien, Amphibien, Säugetiere wie Fledermäuse/ Spitzmäuse/ Igel/ Dachs) und andere räuberische Insekten. Zusätzlich sind Insekten für die Bestäubung von Pflanzen in der Wildnis, aber auch für Nutzpflanzen (Obst, Gemüse, Ackerpflanzen) essenziell. Ausserdem spielen Bodeninsekten auch beim Abbau von organischen Substanzen eine wichtige Rolle.

Der Rückgang der Insekten sowie deren Artenvielfalt hat also direkte Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt. Das Insektensterben hat verschiedene Gründe: Die zentralen Ursachen liegen in der qualitativen Verschlechterung von Lebensräumen, Verlust von Strukturvielfalt von Pflanzen, Anwendung von Pestiziden, erhöhte Nähr- und Schadstoffe in Böden und Gewässer sowie Lichtverschmutzung. Deshalb ist die Förderung und Wiederherstellung von Insektenlebensräumen in Qualität und Quantität sowie ihre Vernetzung wichtig

ANG Libelle
Image: ANG

Citizen Science Projekt

Die ANG schafft einen Dialog zwischen Naturwissenschaften und der Gesellschaft und unterstützt regionale wissenschaftliche Aktivitäten. Dafür vergab die ANG in 2022 Fördermittel zwischen 2000 CHF und 10'000 CHF für Wissenschaftsprojekte zum Thema Insekten an Teams aus der Bevölkerung. Priorität erhalten Projekte, die neben der Aussicht auf interessante Forschung einen hohen Grad an Projektplanung aufweisen.

Unter Citizen Science (Bürgerwissenschaft/Bürgerforschung) versteht man Forschungsprojekte, welche durch interessierte Laien durchgeführt werden. Die ANG möchte die Teilnahme von Bürgerinnen und Bürgern an der Wissenschaft und Forschung fördern. Mit diesem “Citizen Science ANG Grant” finanzieren wir die Recherchen, Beobachtungen, Messungen, Auswertungen und Publikationen im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit zum Thema Insekten.

ANG Lavendel
Image: ANG

Bei Fragen zu Projekten können Sie uns unter erreichen.

Wir freuen uns auf viele interessante Ideen!

ANG Flyer Insekten Grant
ANG Flyer Insekten GrantImage: ANG

In diesem PDF finden Sie alle Details zur Projekteinreichung!

Unsere Beurteilungskriterien

  • Innovationsgehalt der Forschung
  • Mehrwert für die Gesellschaft
  • Angestrebte Wirkung des Projektes
  • Qualität und Angemessenheit der Methoden
  • Machbarkeit/Realisierbarkeit des Projektes
  • Langfristigkeit und Nachhaltigkeit des Projektes
  • Regionalbezug zum Aargau
  • Vollständigkeit der eingereichten Unterlagen

Was musste man einreichen?

  1. Projektteam (kurzer Lebenslauf) und Rollen der Teammitglieder im Projektteam
  2. Motivationsbrief
  3. Zusammenfassung des aktuellen Wissenstands
  4. Projekthypothese
  5. Definition der Forschungsfragen
  6. Projektbezug zum Aargau
  7. Bestimmung der Untersuchungsform
  8. Datenerhebung
  9. Datenverarbeitung
  10. Datenanalyse
  11. Dateninterpretation
  12. Zeitplan mit Meilensteinen (Start- und Enddatum)
  13. Finanzierungsplan
  14. Bestätigung, die Finanzierung durch die ANG erkennbar zu machen
  15. Veröffentlichungsplan
Respekt Insekt Naturama
Image: Naturama

Brauchen Sie noch Inspiration für ein Citizen Science Insekten Projekt? Dann besuchen Sie die neue Sonderausstellung "Respekt Insekt" im Naturama in Aarau!